Donnerstag, 20. November 2008

Lesen!

Ausnahmsweise keine Fragen und keine Ver(w)irrungen sondern ein Hinweis. Lesen! Dieses Buch! Ich lasse mich hinreissen zu der Aussage: Unsere Welt wäre eine andere, hätten die drei AutorInnen das NICHT gemacht, worüber sie in diesem Buch berichten! Und ich glaube nicht, dass ich in dieser anderen Welt leben wollen würde!

Abgesehen von der Schwere meiner Aussage gilt es dringend zu erwähnen, dass die in diesem Buch vorliegende Verbindung von ernsthaftem Engagement, unerschütterlichem Glauben an eine gerechtere Welt mit einer äusserst uneitlen und humorvollen Sicht auf die Dinge, das Leseerlebnis zu einer enorm bereichernden Horizonterweiterung werden lässt. All dies leichtfüssug, clever und ziemlich sexy...



Entwicklung heisst Befreiung: Das ist das Credo der Erklärung von Bern (EvB), einer unabhängigen entwicklungspolitischen Organisation, die sich bis heute zum überwiegenden Teil aus den Mitgliederbeiträgen finanziert und nach wie vor basisdemokratisch funktioniert. Seit 1968 setzt sie sich mit viel Sachkenntnis für ein besseres Verständnis der armen Länder des Südens, für faire Handelsbeziehungen, nachhaltige Entwicklung und weltweite Biodiversität ein.

Doch wie ist die EvB entstanden und wer hat sie gegründet? Wer stand dahinter und wer hat sie in Schwung gebracht? Und was hat die Leute, die sich in den fünfziger und sechziger Jahren für Entwicklungspolitik einsetzten, bewegt? Anne-Marie Holenstein und Regula Renschler bildeten zusammen mit Rudolf Strahm das Team der EvB, das den Grundstein legte für eine einzigartige Erfolgsgeschichte. Bis in die achtziger Jahre prägten die beiden Frauen Arbeit und Gesicht der EvB. Sie erzählen ihre persönliche Geschichte mit der Erklärung von Bern, berichten von Erfolgen und Misserfolgen, von Reisen zu den Partnern in der Dritten Welt, von weltweiten Netzwerken und der Knochenarbeit daheim. Sie vermitteln auch ein Zeitbild der Drittweltszene, inner- und ausserhalb der Schweiz. Hier wird Zeitgeschichte, Geschlechtergeschichte, Geschichte alternativer Bewegungen, Organisationsgeschichte und Biografik in einem geboten. Ein äusserst vielschichtiges Buch, das weit über die EvB hinausgeht: das dokumentiert, wie einerseits mit Kompetenz, Engagement und Hartnäckigkeit nachhaltige Veränderungen erzielt werden können und wie andererseits manche Probleme ungelöst geblieben und aktueller denn je sind.

Erschienen im CHRONOS Verlag
2008. 336 S. 60 Abb. Br. CHF 36.00 / EUR 22.00
ISBN 978-3-0340-0917-1

Montag, 10. November 2008

Kolumbus fuhr nach Amerika und nannte diese Indianer...

Ich weiss gar nicht, ob es das überhaupt noch gibt an unseren Schulen: Schulexamen. Das war der letzte Tag des Schuljahres von der 1. bis 6. Klasse. Da wurde zwar niemand examiniert aber die Eltern durften in die Schulstunden kommen und zuschauen, was wir grade so lernen. In späteren Schuljahren hiess das dann Tag der offenen Tür, was die Veranstaltungen auch nicht besser machte.

So etwa in der dritten Klasse bekamen wir also im Fach Realien (= Lebenskunde, Geografie, Geschichte, Biologie usw. also alles, was mit wirklichen Sachen, mit Tatsachen zu tun hat) am Schulexamen eine dieser berühmten, streng riechenden Matrizen-Kopien ausgeteilt, auf der unter anderem in lila Schrift folgendes stand: Kolumbus fuhr nach Amerika und nannte diese Indianer. - Ein toller Satz, nicht wahr? Extrem komprimiert, verkürzt, knapp und komischerweise dennoch verständlich, wenn auch komplett falsch...*

An diesen Satz musste ich denken als ich in der Sonntags Zeitung vom 9. November im Trend-Bund unter dem Titel Der neue Regierungsstil zur Bekleidung von Michelle Obama folgendes las: Als sie [Michelle Obama] ihre schwarze Jersey-Tunika von Isabel Toledo samt den weiten Hosen für ein Dinner trug, fiel diese fast hintenüber: «Die meisten Frauen tragen Isabel nur zu Hause!»

Ich frage mich jetzt: wer oder was fiel da fast hintenüber? Michelle, die Tunika, die Hose, Isabel? Und: gehöre ich nun nicht mehr zu den meisten Frauen weil ich keine Isabel zu Hause herumtrage? Oder habe ich einfach die Grundlagen der Deutschen Grammatik noch immer nicht verstanden?

........

*Kolumbus wollte ja eigentlich nach Indien fahren, landete dann aber in Amerika, wovon er bis dato keinen Plan hatte und benannte in einer unglaublich selbstgerechten Art die Menschen, denen er da begegnete so wie er sich die Welt vorstellte, ohne nachzufragen,wer sie sind und woher sie eigentlich kommen... Sowas passiert manchmal schneller als man denkt...

Kürzlich beim Aufräumen...



Also gestern beim Aufräumen da fiel mir diese wunderbare Anzeige aus dem Tagblatt der Stadt Zürich vom 2. April 2008 wieder in die Hände. Und ich habe ein paar grundsätzliche Bemerkungen und Fragen dazu.

Wie stellt sich der Schreiber das vor??? Nimmt man in den zweiwöchigen Ferien einfach jeden Tag unauffällig ein Chesseli Sand mit ins Hotel? Und wo tut man das dann hin? Nimmt man einen leeren Extrakoffer mit, um dann 15 Kilo Sand mit nach Hause zu bringen? Wenn man aber ein Chesseli mit an den Strand nimmt, muss man fast eine Familie mit Kindern sein sonst fällt das doch auf. Wenn man aber eine Familie mit Kindern ist, hat man sicher genug Gepäck und will nicht noch einen Extrakoffer mit 15 Kilo Sand drin herumschleppen. Und überhaupt wie würde man das dem Zollbeamten erklären, wenn der in den Koffer schauen will???

Ich frage mich auch sehr, was denn ein adäquates Entgelt für so etwas ist! Nimmt man die Anzahl Kilo der gesamten Familie (inkl. Gepäck und Sand) und teilt die Urlaubskosten durch die Anzahl Kilos mal 15 bzw. ca. 18 (=Anteil Sand plus Koffer, wo der Sand drin ist)? Und wie berechnet man die Mühen und die Arbeitszeit, die mit der Beschaffung zu tun haben? Das wär doch mal eine Sätzliaufgabe für die Gymi-Prüfung...!!! Dazu kommt noch die Frage: ist das überhaupt legal???

Vielleicht hat ja auch jemand so mal 15 Kilo gelben Meersand bei sich zu Hause herumstehen und das Problem ist bereits gelöst... Nur, was ist, wenn das Gelb nicht das Richtige ist?

Mittwoch, 5. November 2008

Mal was ganz anderes:

Eine Frage, die sich stellt, ist, was macht die digitale Welt mit uns analogen Menschenwesen? Und: Was machen wir analogen Menschenwesen mit der digitalen Welt?
Und was macht die digitale Welt mit unseren Erinnerungen?
Werden sie mehr oder weniger?
Haben wir sie jetzt mehr oder weniger im Griff?
Ist das Internet unser grosser Erinnerungsabfallkübel?
Oder geht uns alles verloren weil wir nicht fleissig genug unsere Daten pflegen?
Oder wird uns das egal irgendwann?
Dazu was aus dem Tages-Anzeiger.
Und das ist erst ein winziger Anfang zu diesem Thema in diesem Blog.

Grade weil...

... alle, aber auch wirklich fast ALLE darüber reden, tue ich es jetzt auch: heut geh ich mit der Hoffnung schlafen, dass Barack Obama morgen der neue Präsident der USA sein könnte.
Sleep well - we can. YESS!